Jutta Heinze

(c) Jutta Heinze
(c) Jutta Heinze

Ich habe einige Jahre in der Berliner Verwaltung gearbeitet, mein Abitur nach geholt, anschließend mit Begeisterung studiert und war dann Lehrerin; ebenfalls mit Begeisterung, zumindest eine lange Zeit. Brüche und Enttäuschungen in diesem Beruf gab es spät, blieben nicht aus. Das Kalenderjahr lebte ich nach dem Rhythmus Ferien- und Schulzeit. In den Phasen des Schuljahresanfangs und die Schuljahrendzeiten erfasste mich zunehmend das Gefühl, dass mir die Zeit gestohlen wurde.

Ein emotionaler Ausgleich war für mich das Schreiben eigener Texte.

Dann erkrankte ich an Krebs – vor acht Jahren; fortgeschrittenes Stadium mit Aussicht auf nur eine kurze Lebens-“end-“zeit. Der Schock saß tief.

Ich recherchierte, entschied mich gegen den üblichen Weg, prüfte, probierte, wählte, ließ mich auf verschiedene, sich ergänzende Behandlungsmethoden ein, befolgte sie diszipliniert und überlebte.

Und ich schrieb.

Mein Leitspruch von Hölderlin entspricht auch meiner Lebensphilosophie:

„Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“

Das Schreiben ist bis heute geblieben.

  

Jutta Heinze