Andreas Vega wurde 1960 in Darmstadt geboren. Aufgrund seiner angeborenen Spinalen Muskelatrophie ist er Rollstuhlfahrer. Seine Schulzeit verbrachte er in Sondereinrichtungen für Behinderte im hessischen ländlichen Raum, bis er sich in der Nähe von München in einer Behinderten-WG selbständig machte. Er engagiert sich in der behindertenpolitischen Vereinsarbeit, vor allem beim Verbund behinderter Arbeitgeber*innen. Dabei kämpft er für ein verbessertes Bundesteilhabegesetz und generell für ein bedarfsgerechtes Kostendenken, für persönliche Assistenz und Selbstbestimmung.
Menschen wird aus Kostengründen die Hilfsmittelversorgung verweigert, ihnen wird gesagt: „Wir bezahlen dir keine Assistenz, geh ins Altenheim oder sonst wo hin.“ Das schreit zum Himmel. Für mich passt das zu einem Menschen- und Gesellschaftsbild, das schon lange nicht mehr zeitgemäß ist. So sollte unsere Gesellschaft nicht funktio-nieren.
Die UN-Konvention besagt, dass Sondereinrichtungen geschlossen werden sollen. Selbstbestimmung kann nur auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und in einer inklusiven Gesellschaft stattfinden. Aber die Förderungsstruktur nach dem Entwurf des Bundes-teilhabegesetzes schreibt Werkstätten fest.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das auch ein Modell für viele andere sein könnte: sich zu engagieren und im Rahmen der eigenen Möglichkeit und Zeit Energie einzubrin-gen, um sich dadurch auch selbst zu bestätigen und ein erfülltes Leben zu führen. Ich finde, das ist auch ein gutes Argument für die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens, weil ich glaube, dass es viele Menschen gibt, die sich nicht vor-stellen können, gar nichts zu tun.
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Dieses Interview wurde geführt von Andreas Brüning.