Barbara Stötzer-Manderscheid, 1953 in Südthüringen geboren, ist eine wichtige Aktivistin der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung. Infolge einer Muskelerkrankung nutzt sie seit 1984 einen Rollstuhl. Sie studierte in der DDR Informationswissenschaften, nach der Wende Sozialarbeit und absolvierte u.a. von 1994-1996 die erste Staffel der Peer-Counseling-Ausbildung (ISL).
Seit 1981 – dem Jahr der Behinderten in Westdeutschland und dem Jahr der Geschädigten in der DDR – setzt sie sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen und mehr Rechte von Menschen mit Behinderungen ein. Im Frühjahr 1989, im Jahr des Mauerfalls, kündigte sie ihre Stelle im Bezirkskrankenhaus Suhl. So erlebte sie die Wende als eine Zeit des Umbruchs und Aufbruchs in den Reihen der Bürgerrechtsbewegung und als aktive Mitstreiterin in der Behindertenpolitik, als Mitbegründerin von Behindertenverbänden, Selbsthilfegruppen und Aktionsbündnissen. Von 1996 - 2000 leitete sie das erste Projekt für Frauen mit Behinderungen in den neuen Bundesländern im Suhler Frauenzentrum. Viele Jahre arbeitete sie hauptberuflich in Verbänden der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung, vertrat Menschen mit Behinderungen in verschiedenen Beiräten, Landes- und Bundesausschüssen und bei internationalen Kongressen. Bis heute ist sie ehrenamtlich tätig.
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Dieses Interview wurde geführt von Barbara Vieweg.
Nachtrag:
Zum Tod von Barbara Stötzer-Manderscheid
Barbara Stötzer-Manderscheid ist tot. Diese Nachricht erreichte uns heute, am 17. Oktober 2016. Wir sind unendlich traurig und können es noch gar nicht fassen.
63-jährig verstarb die langjährige Aktivistin der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung am Freitag in Weimar. Geboren in Südthüringen, nutzte Barbara Stötzer-Manderscheid seit 1984 einen Rollstuhl.
Die gelernte Informationswissenschaftlerin erlebte die Wende als eine Zeit des Umbruchs und Aufbruchs in den Reihen der Bürgerrechtsbewegung und als aktive Mitstreiterin in der Behindertenpolitik, als Mitbegründerin von Behindertenverbänden, Selbsthilfegruppen und Aktionsbündnissen. Nach der Wende studierte sie Sozialarbeit und nahm an der ersten Peer-Counseling-Ausbildung (ISL) teil.
Von 1996 - 2000 leitete Barbara Stötzer-Manderscheid das erste Projekt für Frauen mit Behinderungen in den neuen Bundesländern im Suhler Frauenzentrum. Viele Jahre arbeitete sie hauptberuflich in Verbänden der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung, vertrat Menschen mit Behinderungen in verschiedenen Beiräten, Landes- und Bundesausschüssen und bei internationalen Kongressen.
Vor allem ihre mehrjährige Tätigkeit in der ISL-Bundesgeschäftsstelle in Jena sowie ihr ehrenamtliches Engagement als gesundheitspolitische Sprecherin der ISL und als Patientenvertreterin beim Gemeinsamen Bundesausschuss bleiben unvergessen.
Es fällt uns schwer, von unserer Freundin, Kollegin und Mitstreiterin Abschied zu nehmen. Wer sie gekannt hat, wird Barbara Stötzer-Manderscheid als kluge, engagierte, warmherzige Kämpferin in Erinnerung behalten.
Barbara, wir werden dich vermissen!