Hans-Reiner Bönning
Hans-Reiner Bönning

Hans-Reiner Bönning ist seit seinem 15. Lebensjahr Rollstuhlfahrer. Er engagierte sich in den 1980er Jahren in einer halblegalen Gruppe, war 1989/90 Mitbegründer des Berliner, dann des DDR-Behindertenverbandes sowie über zwei Jahre Vorsitzender des Berliner Behindertenverbandes. Von 1991 bis 1995 wirkte er u.a. als Moderator für den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) in der Sendung ‚Selbstbestimmt’, danach bis 2012 als Projektentwickler und Projektleiter für mehrere EU-finanzierte Projekte zur Verbreitung des Peer Counseling und zum Selbstbestimmt-Leben-Lernen für behinderte Jugendliche. Eine zentrale Botschaft von Bönning ist es, behinderte Menschen zu befähigen aus der Opferrolle herauszutreten.

„Bis zu meinem 15. Lebensjahr hatte ich überhaupt keine Ahnung von Behinderung. Dann folgten ein paar Jahre, in denen ich Behinderung immer noch nur wie von außen wahrnahm, als etwas, wovor ich mich fürchtete und dachte, es betrifft nur die anderen. Ich redete mir ein: Du bist hier nur in einer Durchgangsstation und wirst das wieder hinter dir lassen. Die Erkenntnis, nein, das wird nichts, ließ ich erst zu, nachdem ich praktisch erfahren hatte, ich werde es auch anders können: Du musst nicht unbedingt nichtbehindert sein.“
„In unserer Gesellschaft gibt es nach wie vor enorme Verteilungsungerechtigkeiten. Du kriegst mit, egal ob behindert oder nicht, dass du dafür sorgen musst, nicht zu kurz zu kommen. Im Rahmen dieser Ungerechtigkeit ganz auf Inklusion zu setzen oder zu erwarten, dass sie in einem bestimmten Teilbereich entsteht, halte ich für eine Illusion.“
„Wenn wir über Lebenschancen von Menschen mit Behinderung sprechen, dann gehören das Lernen Können und der Spaß am Lernen unbedingt dazu, dann muss das ein ganz wichtiger Bestandteil der Konzepte sein.“
wichtiger Bestandteil der Konzepte sein.


Das ganze Interview finden Sie hier als PDF

Dieses Interview wurde geführt von Andreas Brüning.